An der Grütstrasse bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Nijo-Architekten hatten mich angefragt, eine bereits angefangene Baustelle zu übernehmen. Dies, weil der damit beauftragte Unternehmer die Termine nicht einhielt, und immer wieder andere Arbeiter auf die Baustelle schickte. Dies führte dazu, dass eine koordinierte Vorgehensweise auf der Baustelle schmerzlich vermisst wurde.

Die Primärkonstruktion das Anbaus stand schon und auch ein Unterdach war montiert. Im alten Hausteil lagen im oberen Teil noch die alten Dachziegel, im steilen Mansardendach PVC-Plachen. Begonnen haben wir dann mit den strukturellen Eingriffen im Altbau, um den Grundriss im OG verändern zu können. Dafür musste ein Unterzug eingebaut werden, welcher die Last des Firstpfosten aufnimmt und die anfallenden Kräfte auf die neue Trennwand ableitet. Danach erstellten wir das Traufvordach neu und montierten auf der ganzen Dachfläche ein Unterdach. Ebenfalls wurde das gesamte Giebeldach im Treppenhaus um etwa 80 cm angehoben, um mehr Kopffreiheit beim Begehen der Treppe zu gewinnen.

Der Einbau der Dachfenster erforderte dann einen besonderen Aufwand. Da die Dachfester ins Mansardendach eingebaut wurden, welches eine runde Bauform aufweist, konnten die Standard-Bleche von Velux nicht benutzt werden. Somit musste ein individuelles Detail erstellt werden. Zusammen mit dem Dachdecker und Bauspenglerteam wurde eine Lösung erarbeitet. Auch die Ausformung der runden Vordach-Untersichten stellte uns vor eine große Herausforderung.

Nach dem Einbringen der Dämmung und Beplanken mit Fermacell ging es dann an die Fassade. Der Anbau wurde mit Lärchenbretter aus dem Zürcher Unterland verkleidet. Ebenfalls mit heimischer Lärche wurde der Balkonboden verlegt.

Zum Schluss wurde das Wohnzimmer mit 3-Schichtplatten aus Fichte/Tanne verkleidet. Die Platten wurden verdeckt geschraubt. Die Schrauben wurden jeweils in die Nut appliziert und dann das nächste Element mittels Feder gehalten. Somit erreichten wir eine unsichtbare Montage