Rheinstrasse

–  Unsere Werkstatt war bis 2003 im Hochhaus des Blumer-Spinnereiareals in Freienstein beheimatet (beim Neuen Kino). Es zeichnete sich aber ab, dass das Gebäude mittelfristig umgenutzt werden würde. Da die Familie Schneider in Embrach an der alten Rheinstrasse ein Haus mit einer grossen, unbebauten Wiese besass, war schnell die Idee geboren, dort einen Neubau mit Werkstatt zu realisieren.

Mit Klaus Schneider, dem Vater von Kaspar und Matthias Schneider, war dann auch ein begeisterter Planer und Ingenieur gefunden. Detailplanung, Konzeption und Bauführung wurde von uns übernommen.  Im Keller sollte die neue Werkstatt entstehen. Um möglichst viel Raum zu gewinnen, wurde der Keller grösser, als das darauf zu stehen kommende Wohn- und Bürogebäude. Die Räumlichkeiten breiten sich fast bis zur Strasse hin aus. Darüber entstehen Parkmöglichkeiten. Auf der anderen Seite verläuft der Keller auch so nah wie möglich bis zur Grenze. Er dient dort als Fundament für eine grosszügige Terrasse.

Der Keller wurde von der Firma Gassmann AG in Höri erstellt. Danach war dann die Arbeit der Zimmermänner gefragt. Es wurde eine Ständerbauweise gewählt. Die Aussteifung des Gebäudes übernahm eine diagonal angebrachte Nut- und Kammschalung. Um die Wohnräume möglichst flexibel gestalten zu können, wurden auf der gesamten Wohnfläche von rund 100 m2 lediglich 4 Pfosten gestellt. Um die anfallenden Lasten aufnehmen zu können, wurden diese in Stahl erstellt. Auch für den Unterzug zur Aufnahme der Deckenlasten wurde Stahl gewählt. Die Deckenelemente selber bestehen aus kreuzverleimten Mehrschichtplatten (quasi überdimensionale Schaltafeln). Die Elemente sind 20 cm stark, 1 m breit und 15 m lang. Der Holzständer mit 16 cm stärke wurde klimafreundlich mit Gratec isoliert. Diese Dämmschüttung wurde aus Gras hergestellt und mittels Schlauchverfahren eingeblasen wie Zelluloseflocken. Leider konnte sich dieses Produkt am Markt nicht behaupten. Zusätzlich wurde auf die Diagonalschalung eine 8 cm dicke Holz-Weichfaserplatte angebracht um die Dämmwerte noch zu verbessern. Die Fassade wurde mit einer offenen Kastanienschalung verkleidet. Um befreundete Bauern aus dem Departement Ardèche in Frankreich zu unterstützen, wurde das Kastanienholz von uns selber importiert und von der Sägerei Kägi in Augwil zugeschnitten.

Details

Datum

2002/2003

Auftraggeber

Familie Schneider

Projekttyp

Planung
Bauleitung
Ausführung

Beauftragte Firma

Gebrüder Schneider und Partner